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Aufgedeckt: Häufige Kopfschmerz-Irrtümer – und was wirklich stimmt

Kopfschmerzen? Diese Irrtümer sollten Sie kennen

Der Kopf brummt? Dann hagelt es oft von allen Seiten gute Ratschläge. Doch Vorsicht: Es gibt viele verbreitete Kopfschmerz-Irrtümer. Folgende drei Aussagen bekommen Betroffene z.B. sehr oft zu hören, obwohl diese meist nicht wahr sind.

Stell Dich nicht so an

Ein Satz, der ständig fällt, wenn Betroffene über Kopfschmerzen klagen. Aber dass es sich bei den Schmerzen um eine Lappalie handelt, ist einer von vielen Kopfschmerz-Irrtümern. Das Gegenteil ist der Fall. Wird die Behandlung zu lange hinausgezögert, können sich die Schmerzen verschlimmern und sind dann schwerer zu bekämpfen.

Am Wetter kann’s nicht liegen

Auch diese Aussage zählt zu den häufigsten Kopfschmerzirrtümern überhaupt. Doch tatsächlich ist ein plötzlicher Wetterwechsel der zweithäufigste Faktor (hinter Stress), den die Wissenschaft mit Kopfschmerzen in engen Zusammenhang bringt.

Ich brauche jetzt meine Ruhe

Bei einer akuten Migräneattacke verschlimmert Sport meistens die Beschwerden. Doch bei Spannungskopfschmerzen ist es ein Irrtum, dass Ruhe die beste Medizin sei. Denn Spaziergänge lindern oft Verspannungen und dadurch die Schmerzen.

Käse führt zu Kopfschmerzen?

Viele Patienten haben zwar kurz vor dem nächsten Anfall Heißhunger auf Nahrungsmittel wie Käse oder Schokolade. Doch zu glauben, dass diese Speisen Auslöser der Kopfschmerzen sind, ist meist ein Irrtum. Vielmehr gilt der Heißhunger als erstes Symptom einer Attacke. Ein Kopfschmerztagebuch ist in diesem Fall sinnvoll. In ihm werden alle relevanten Informationen (Was habe ich wann gegessen? Wann und wie lange hatte ich die Migräneattacke? Welche Medikamente habe ich eingenommen?) notiert. Diese Dokumentation hilft, ernährungsbedingte Kopfschmerzirrtümer zu vermeiden. Denn nur, wenn eine Unverträglichkeit gegen Inhaltsstoffe vorliegt, können Kopfschmerzen tatsächlich ernährungsbedingt sein. Im Einzelfall ist das aber bei reifem Käse durchaus möglich. Denn er enthält Tyramin, auf den manche Migräne-Patienten empfindlich reagieren.

Frauen sind wehleidiger als männliche Migräne-Patienten

Auch dies ist ein häufiger Kopfschmerz–Irrtum. Denn Frauen sind nicht etwa schmerzempfindlicher – sie leiden schlicht aus hormonellen Gründen häufiger unter Migräne. Denn bei ihnen ist das Einsetzen der Monatsblutung der wichtigste Migränetrigger überhaupt, dies belegt eine Reihe von Tagebuchstudien. Als Ursache wird eine abnorme Reaktion von Neurotransmittern (Botenstoffen im Gehirn) auf den zyklusbedingten Östrogenspiegel angenommen.

Ein weiterer Kopfschmerzirrtum in diesem Zusammenhang: Mädchen leiden nicht häufiger unter Migräne als Jungen. Richtig ist, dass im Kindesalter beide Geschlechter gleich stark betroffen sind.

Smartphone-Strahlung löst das Gewitter im Schädel aus

Handys und anderen Elektrogeräten wie Fernsehern, PCs oder Mikrowellen wird einiges vorgeworfen. Ihre Strahlung, auch Elektrosmog genannt, soll unfruchtbar machen, Hirntumore begünstigen und natürlich – man ahnt es schon – Kopfschmerzen auslösen. Doch das ist ein Irrtum, wissen Experten. Dass Dauer-Tipper Kopfschmerzen riskieren, ist hingegen wahr. Denn wer ständig nach unten auf das Display starrt, kann leicht schmerzhafte Muskelverspannungen im Nacken-Schulter-Bereich bekommen, die dann zu Spannungskopfschmerzen führen können. Mittlerweile gibt es dafür sogar den Begriff Smartphone-Nacken. Wer vorbeugen möchte, sollte auf Augenhöhe tippen. Ein weiterer Kopfschmerz-Irrtum ist der, dass Zahn- und Kieferprobleme fast nie Ursache der Beschwerden sind. Gerade bei anhaltentenden Schmerzen lohnt es sich oft, beim Zahnarzt den Biss und den Zahnstatus genauestens prüfen zu lassen.

Der Verzicht auf Kohlenhydrate heilt Migräne

Zuckerfrei statt Kopfschmerzen? Leider ein Irrtum. Migräne gilt bisher als nicht heilbar. Auch wenn die Schwere sowie die Anzahl der Attacken mit zunehmendem Alter deutlich abnehmen und schließlich gegen Null gehen können. Eine Diät, die das fördert, ist jedoch nicht bekannt. Eine ausgewogene Ernährung ist trotzdem ratsam. Sie beugt Vitalstoffmangel vor. Und dieser kann die Beschwerden tatsächlich verschlimmern.

Kopfschmerzen sind lästig, aber harmlos

Ein gelegentliches Schmerzgewitter ist zwar unangenehm, aber meist kein Grund zur Sorge. Dass Kopfschmerzen immer harmlos sind, ist aber ein Irrtum. Treten diese regelmäßig auf, werden immer heftiger oder von weiteren Symptomen wie Fieber, Schüttelfrost, Nackensteifigkeit begleitet, ist eine schnelle ärztliche Abklärung wichtig. Plötzliche, geradezu vernichtende Schmerzen sind sogar ein Notfall. Diese können u. a. auf eine Hirnblutung hindeuten oder deren Vorbote sein.

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