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Kopf- und Augenschmerzen können eng verbunden sein. Aber was steckt dahinter? Lesen Sie, was die Ursachen sind, welche Symptome es gibt und was Betroffene dagegen tun können.
In diesem Artikel erfahren Sie:
Unsere Augen sind mit einem komplexen System aus Muskeln, Nerven, Arterien und Venen verbunden. Sie sorgen für die ausreichende Versorgung mit Blut und für die Bewegungen der Augen. Vor allem die Nervenfasern sind sehr empfindlich und reagieren schnell auf Reize.
Dazu kann Überanstrengung, etwa durch stundenlanges Lesen, gehören, aber auch eine falsch eingestellte Brille oder eine Entzündung. Oft hängen die Kopfschmerzen am Auge aber auch mit Erkrankungen wie Migräne oder mit Verspannungen zusammen.
Man kann sich leicht vorstellen, dass langes Gucken auf einen Computerbildschirm die Augenmuskeln anstrengt. Sie brauchen regelmäßig Entspannung, sonst beginnen die Augen zu brennen oder der Kopf tut weh.
Ähnlich ist es, wenn Sie eine Brille tragen, deren Stärke nicht richtig angepasst ist, oder eine nicht korrigierte Fehlsichtigkeit haben. Dann spannen Sie die Muskeln rund um die Augen sogar noch an, um ein scharfes Bild zu bekommen – langfristig sind Kopfschmerzen am Auge programmiert.
Verspannungen der Halsmuskeln oder Veränderungen an den Halswirbeln können ebenfalls Kopfschmerzen verursachen – oft liegen sie im Bereich der Augen, Stirn und Schläfen. Und es gibt weitere Ursachen für Kopfschmerzen, die mit Augenschmerzen verbunden sind, zum Beispiel:
Augendruck. Das ist der Druck, der auf die Innenwand der Augen einwirkt. Er sorgt dafür, die Augenform rund zu halten. Problematisch wird es, wenn der Druck zu hoch und der Sehnerv damit stärker belastet wird. Wenn der Augeninnendruck plötzlich stark steigt, spüren Betroffene heftige Augenschmerzen, die mit Kopfschmerzen und Gesichtsfeld-Ausfällen verbunden sind.
Sie sollten dann sofort zum Arzt gehen, denn das könnten Symptome eines Glaukomanfalls sein. Im schlimmsten Fall kann Erblindung eine Folge sein. Eine häufige Krankheit, die mit erhöhtem Augendruck in Verbindung steht, ist der Grüne Star.
Augenflimmern. Der plötzliche Ausfall eines Teils des Gesichtsfeldes, umrahmt von einem flimmernden, zickzackförmigen Rand, wird auch als Flimmerskotom bezeichnet. Manchmal betrifft es ein Auge, manchmal auch beide. Auch Lichtblitze können hinzukommen. Die Störung dauert meist maximal eine halbe Stunde und ist oft, aber nicht immer von Kopfschmerzen begleitet.
Es ist nicht eindeutig geklärt, was die Ursache ist – vermutet wird, dass sich wie bei einer Migräne Blutgefäße verkrampfen. Das Augenflimmern kann tatsächlich Begleitsymptom einer Migräne mit Aura sein. Auch Augenmigräne, Grüner Star oder Anstrengung durch lange Bildschirmarbeit können Augenflimmern verursachen.
Augenzucken. Das Zucken der Augenlider (auch Myokomie genannt) ist ein alle paar Sekunden auftretender unwillkürlicher Krampf der Augenlidmuskeln. Meist betrifft es die Oberlider. Nur selten sind die Krämpfe so stark, dass sich die Augen vollständig schließen. Ursachen können Schlafmangel, körperliche Anstrengung, Stress oder übermäßiger Alkohol-, Tabak- bzw. Koffeinkonsum sein.
Meist ist das Zucken harmlos, nur wenn die Krämpfe auch andere Bereiche des Gesichts betreffen, können sie Anzeichen einer ernstzunehmenden Krankheit sein. Außerdem kann es Begleitsymptom von Netzhautmigräne oder Clusterkopfschmerzen sein. Letztere sind mit extrem starken Kopfschmerzen rund um Auge und Schläfe verbunden.
Wenn Sie viel am Computer arbeiten, besteht das Risiko einer Überbelastung der Augen. Die Folge ist eine Asthenopie. Symptome dieser Sehüberanstrengung sind Kopfschmerzen, die vor allem in oder hinter den Augen liegen. Auch eine verschwommene Sicht und eine Verschlechterung des Sehvermögens können dazugehören. Außerdem brennen und tränen die Augen.
Wenn Sie morgens beschwerdefrei sind und die Schmerzen erst im Lauf des Tages auftreten, spricht das für die eben schon erwähnte Asthenopie. Die häufigste Ursache sind Spannungskopfschmerzen – sie verursachen ein ziehendes oder auch drückendes Gefühl um die Stirn herum und hinter den Augen. Oft fühlt sich die Kopfhaut empfindlich an.
Auch bei Clusterkopfschmerzen sind Schmerzen, die bis ins Auge und dahinter reichen, typisch.
Auch Erkrankungen des Auges selbst können Schmerzen verursachen. Dazu gehören:
Grüner Star (Glaukom): Er ist eine häufige Erkrankung und kann durch einen erhöhten Augeninnendruck entstehen. Meist spüren Betroffene lange nichts, weshalb die Krankheit oft erst spät entdeckt wird. Ein Symptom des Glaukoms ist ein von außen eingeengtes Sichtfeld, verbunden mit heftigen Schmerzen im Auge und auf der gleichen Seite des Kopfes. Bei diesen Symptomen sollten Sie schnellstens zum Arzt gehen, weil die Gefahr der Erblindung besteht.
Entzündungen des Sehnervs: Auch diese Erkrankung der Augenhöhle ist mit Augenschmerzen, besonders beim Bewegen der Augäpfel, verbunden. Sie können zum Beispiel durch die von Zecken übertragene Borreliose verursacht werden.
Trigeminusneuralgie: Der Begriff steht für Gesichtsschmerzen. Betroffen ist der Drillingsnerv, der Nervus trigenimus, dessen Stränge zur Stirn und zu Ober- und Unterkiefer reichen. Eine Neuralgie ist mit heftigen, meist einseitigen stechenden Schmerzen verbunden – häufig im Bereich der Augen.
Hirnaneurysma: Darunter versteht man eine sackartige Ausbuchtung an den Gehirnarterien. Wenn diese Ausbuchtung reißt, verursacht extrem starke Kopfschmerzen, Augenschmerzen und Nackensteifigkeit. Bei Symptomen dieser Art sollten Betroffene schnellstens ins Krankenhaus fahren, denn es besteht Lebensgefahr.
Häufig sind bei Flimmern und Druck hinter dem Auge Halswirbel schuld. Etwa der Atlas-Wirbel. Das ist der erste Halswirbel und Teil der Kopfgelenke, seine Aufgabe ist es, den Kopf zu tragen. Wenn er sich verschiebt, hat das Auswirkungen auf das gesamte Skelett. Betroffene spüren das dann durch Nacken-/Rücken- und Kopfschmerzen.
Das Zervikalsyndrom, auch HWS-Syndrom genannt, ist eine Bezeichnung für Halswirbelsäulen- und Nackenbeschwerden, die ziemlich häufig sind. Mögliche Folgen sind Verspannungen des Nackens und eingeklemmte Nerven, was zu Rücken- und Kopfschmerzen, aber auch zu Augenflimmern führen kann.
Verspannte Kiefermuskeln können ebenfalls Augenschmerzen verursachen. Das liegt daran, dass die Muskelbereiche von Augen und Kiefer bzw. Nacken verbunden sind.
Diese Krankheit gehört zu den sogenannten Trigeminoautonomen Kopfschmerzen (TAK, das sind Kopfschmerzen, die mit dem Trigeminusnerv, einem Hirnnerv, zusammenhängen). Bei Clusterkopfschmerzen leiden die Betroffenen unter unerträglichen Kopfschmerzen, die periodisch und oft ganz plötzlich auftreten.
Einseitige Kopfschmerzen
Typisch ist, dass die Schmerzen in, hinter oder um ein Auge herum liegen – üblicherweise linksseitig oder rechts, also nur auf einer Seite des Kopfes. Sie können in den Hals ausstrahlen. Einige Symptome erinnern an die der Migräne, etwa Licht- und Geräuschempfindlichkeit.
Schwitzende Stirn und laufende Nase
Viele Patienten schwitzen auf der betroffenen Seite des Gesichts und der Stirn. Zudem läuft die Nase oder ist verstopft. Das Oberlid des Auges hängt nach unten, das Auge selbst ist gerötet.
Heftiger Schmerz hinter den Augen und an der Schläfe
Der Schmerz wird von vielen Patienten als durchdringend, scharf und brennend beschrieben. Neben Augen, Augenhöhle und Stirn ist auch die Schläfe betroffen, und zwar bei jeder Attacke auf der gleichen Seite. Der Schmerz fühlt sich so an, als ob eine Nadel im Auge steckt. Kein Wunder, dass sich das auch auf die Psyche auswirkt: Die Betroffenen sind äußerst unruhig und müssen sich ständig bewegen.
Dauersitzen vor dem Computer strengt die Augen an. Bei Menschen mit Fehlsichtigkeit (Kurz- oder Weitsichtigkeit), die nicht oder nicht richtig durch eine Brille korrigiert ist, kann das zu Kopfschmerzen rund ums Auge führen. Bei Weitsichtigkeit ist das, was in der Nähe ist, unscharf, Kurzsichtige dagegen haben Schwierigkeiten, Entferntes scharf zu sehen. Für die Bildschirmarbeit kann das Folgen haben: Beim Versuch, Texte zu lesen, spannen viele Menschen die Augen- und die Muskeln im Gesicht an und riskieren Überanstrengung. Übrigens kann die Computerarbeit auf lange Sicht auch Kurzsichtigkeit verursachen. Das Auge reagiert mit Längenwachstum auf die ständige Nah-Sicht.
Auch ein falsch eingestellter Arbeitsplatz birgt Risiken: Der Kopf wird nach vorne geschoben, was den Nacken belastet – Kopfschmerzen am Bildschirm können die Folge sein.
Aber nicht nur der Computer belastet Kopf und Augen, sondern auch das ständige Blicken aufs Smartphone. Für diese Art Beschwerden gibt es inzwischen die Bezeichnung „Handynacken“.
Bei Bildschirmarbeit, aber auch bei Migräne, ist häufig der große Stirnmuskel (Musculus frontalis, der sogenannte Augenbrauenheber) verspannt. Ähnliches gilt für die kleineren Stirnmuskeln wie den Corrugator-Muskel zwischen den Augenbrauen – er verspannt sich, wenn Sie häufig die Augenbrauen zusammenziehen. Die Folge sind Kopfschmerzen, die auch die Augen betreffen.
Wenn Migräne mit Sehstörungen verbunden ist, wird das als Augenmigräne bezeichnet. Patienten sehen dann Lichtblitze oder Zickzacklinien oder haben blinde Flecken im Sichtfeld. Die Attacken sind meist kurz und nicht besorgniserregend. Nicht immer gehören Kopfschmerzen zu den Begleiterscheinungen. Ähnlich ist die seltene Netzhautmigräne, bei der nur ein Auge betroffen ist.
Wenn Sie feststellen, dass Sie bei der Arbeit am Computer Kopf- und Augenschmerzen bekommen, sollten Sie überprüfen, ob Schreibtisch, Stuhl und PC korrekt auf Ihre Körpergröße eingestellt sind.
Gönnen Sie sich außerdem regelmäßige Pausen und dehnen Sie sich, um Verspannungen am Nacken zu vermeiden. Und gehen Sie zwischendurch immer mal an die frische Luft. Ein flotter Gang um den Block regt den Stoffwechsel an und versorgt Sie mit Sauerstoff. Die Augen dürfen für eine Weile in die Ferne blicken.
Das gilt auch für Menschen, die ihr Handy sehr häufig nutzen. Auch bei ihnen können regelmäßige Pausen hilfreich sein, außerdem sollten sie darauf achten, das Handy so zu halten, dass sie den Kopf nicht nach vorn beugen müssen.
Bei Kopfschmerzen und Augen-Problemen durch die Arbeit am Bildschirm wirkt Kälte bei vielen Betroffenen lindernd: Legen Sie einen kalten Waschlappen auf die Stirn. Auch Hausmittel, etwa ein paar Tropfen Pfefferminzöl, die Sie auf Stirn und Schläfen massieren, sind oft hilfreich.
Verspannungen an Schultern und Nacken können Sie mit einer Wärmflasche oder mit einer sanften (Selbst-)Massage lösen. Wichtig: Achten Sie grundsätzlich darauf, genug zu trinken – auch das beugt Kopf- und Augenbeschwerden vor.
Schnelle Hilfe bei Kopfschmerzen bekommen Sie in der Apotheke. Dazu gehören rezeptfreie Schmerzmittel. Besonders effektiv sind Kombinationen mit Koffein, das als Wirkverstärker eingesetzt wird. Gut verträglich ist zudem die Verbindung aus ASS, Paracetamol und Koffein.
Grundsätzlich sollten Sie bei sehr plötzlich auftretenden und sehr starken Kopfschmerzen und Augen-Beschwerden immer zum Arzt gehen – sie können ein Warnsignal sein. Vereinbaren Sie aber auch einen Arzt-Termin, wenn Sie bei der Bildschirmarbeit Kopfschmerzen bekommen, obwohl Ihr Arbeitsplatz korrekt eingestellt ist. Er untersucht, ob Sie eventuell unter einer Fehlsichtigkeit leiden.
Es gibt viele Ursachen für die Schmerzen. Die meisten hängen mit Verspannungen und Überanstrengung etwa durch Bildschirmarbeit zusammen. Auch Fehlsichtigkeit oder eine falsch angepasste Brille können Kopfschmerzen und Augen-Probleme verursachen. Sie spüren sie in den Augenhöhlen, über den Augen oder drumherum.
Ein kalter Waschlappen oder etwas Pfefferminzöl auf Stirn und Schläfen lindern Kopfschmerzen, die durch Überanstrengung der Augen ausgelöst wurden, bei Verspannungen ist Wärme hilfreich. Vorbeugend können Sie sich regelmäßig dehnen und strecken, um Muskeln zu lockern.
Schnelle Linderung bringen rezeptfreie Schmerzmittel aus der Apotheke. Es gibt Präparate, die gezielt gegen Schulter- und Nackenschmerzen eingesetzt werden. Die Mittel enthalten Kombinationen aus Schmerzwirkstoffen und Koffein, die sich gegenseitig verstärken und deshalb niedrig dosiert werden können – sie sind gut verträglich.
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