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Spannungskopfschmerzen – das Schraubstockgefühl

So äußern sich Spannungskopfschmerzen

Wenn man sich über Kopfschmerzen unterhält, redet man meist von Spannungskopfschmerzen – denn sie sind die häufigste Beschwerdeform überhaupt. Rund 29 Millionen Deutsche sind davon betroffen, Frauen etwas häufiger als Männer. Die genaue Ursache der Spannungskopfschmerzen konnte bisher nicht geklärt werden.

Die Symptome

Spannungskopfschmerzen machen sich durch einen dumpfen, drückenden bis ziehenden Schmerz bemerkbar. Er beginnt häufig im Nacken und breitet sich langsam über den ganzen Kopf aus. Die Betroffenen von Spannungskopfschmerzen haben dann das Gefühl, einen zu engen Hut zu tragen oder in einen Schraubstock eingezwängt zu sein. Der Druck ist oft an der Stirn und im Nacken am stärksten. Gelegentlich reicht der Schmerz auch bis zu den Augen oder lässt sich überhaupt nicht eindeutig lokalisieren. Selten kommt eine leichte Licht- oder Lärmempfindlichkeit hinzu. Unbehandelt dauern Spannungskopfschmerzen von einer halben Stunde bis zu einer Woche an. Körperliche Aktivität verschlimmert den Spannungskopfschmerz nicht. Im Gegenteil lindern Spaziergänge die Beschwerden oft.

Die Intensität von Spannungskopfschmerzen ist in der Regel leicht bis mittelschwer. Der normale Tagesablauf wird dadurch zwar nicht verhindert, aber in vielen Fällen erheblich gestört. Der Schmerz ist im Hintergrund fühlbar und wird als ständiger unangenehmer Begleiter wahrgenommen. Wenn sich Beschwerden eher pulsierend anfühlen, handelt es sich höchstwahrscheinlich um eine andere Kopfschmerzart.

Spannungskopfschmerz kann chronisch oder episodisch sein

Um Betroffene richtig zu behandeln, teilen Experten diese zunächst in zwei Gruppen ein. Diese beiden Verlaufsformen gibt es:

  • chronisch auftretende Spannungskopfschmerzen und
  • episodisch auftretende Spannungskopfschmerzen.

Um chronische Spannungskopfschmerzen handelt es sich, wenn die Beschwerden länger als drei Monate lang an mindestens 15 Tagen im Monat auftreten. Betroffene leiden währenddessen also im Schnitt jeden zweiten Tag unter Spannungskopfschmerzen. Der chronische Verlauf ist seltener – er betrifft etwa 13 Prozent der Patienten. Die Restlichen sind von der sogenannten episodischen Verlaufsform betroffen. Die Spannungskopfschmerzen treten dabei nur gelegentlich auf.

Spannungskopfschmerzen – Was hilft?

Chronifizierte Spannungskopfschmerzen sollten ausschließlich durch einen erfahrenen Arzt behandelt werden. Akutschmerzmittel sind für die langfristige Therapie nicht geeignet. Stattdessen geht es bei der Behandlung von Spannungskopfschmerzen darum, auslösende Faktoren zu identifizieren und zu lindern. Typisch sind:

  • psychosozialer Stress (Arbeit, Familie, Alltag)
  • Arbeiten in falscher Körperhaltung
  • Arbeiten bei schlechtem Licht
  • zu wenig Schlaf
  • Nikotingebrauch
  • Zähneknirschen, generell Störungen des Kauapparates

Bei der episodischen Verlaufsform von Spannungskopfschmerzen können Patienten ihre Beschwerden hingegen in der Regel selbst behandeln. Geeignet sind dafür z. B. Schmerzmittel. Gleichzeitig können Wärme- und Kälteanwendungen sowie Entspannungsmethoden den Spannungskopfschmerz wirkungsvoll lindern.

Warum Dauersitzer häufiger Spannungskopfschmerzen bekommen

Couch-Potatoes aufgepasst! Wer ständig sitzt, kann chronische Spannungskopfschmerzen bekommen. Denn die einseitige Körperhaltung verursacht leicht Verspannungen im Nackenbereich. Werden dadurch Nervenbahnen eingeklemmt, die in Richtung Kopf verlaufen, ist es bereits geschehen: Spannungskopfschmerzen stellen sich ein. Je länger solche Beschwerden anhalten, desto wahrscheinlicher entwickelt sich ein sogenanntes Schmerzgedächtnis. Das bedeutet, dass die Nervenbahnen selbst dann noch Signale ans Gehirn senden, wenn die eigentliche Ursache, also die Verspannung, längst behoben ist. Die Spannungskopfschmerzen sind dann chronisch geworden. Um dem vorzubeugen empfehlen Experten, sich regelmäßig zu bewegen. Treiben Sie mindestens zweimal pro Woche für 45 Minuten leichten Ausdauersport. Sind die Spannungskopfschmerzen erst da, gilt es, diese möglichst schnell z. B. mithilfe von Wärme- oder Kälteanwendungen zu lösen. Das gelingt z. B., indem Sie den Nacken 15 Minuten lang mit einem Föhn bei angenehmer Temperatur wärmen. Das lockert die Muskeln und lindert so die Spannungskopfschmerzen. Auch Schmerztabletten tragen dazu bei, dass sich die Muskulatur entspannt. Früh angewandt können sie einem chronischen Verlauf vorbeugen.

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