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Der Kopfschmerz-Glossar: Die wichtigsten Begriffe zu Kopfschmerzen und Migräne

Was ist eigentlich das Bing-Horton-Syndrom? Und welche Eigenschaften hat der Wirkstoff Acetylsalicylsäure? Gerade bei Themen wie Kopfschmerzen und Migräne gibt es viele Fachbegriffe, die erklärungsbedürftig sind. In unserem Kopfschmerz-Glossar haben wir deshalb für Sie die wichtigsten Fachbegriffe und Schlagworte rund um Kopfschmerzen und Migräne zusammengefasst und anschaulich aufbereitet.

Acetylsalicylsäure
ASS (Acetylsalicylsäure) wirkt entzündungshemmend, fiebersenkend, schmerzstillend und blutverdünnend. ASS hemmt die Bildung von bestimmten Gewebshormonen, den Prostaglandinen, die eine wichtige Rolle bei Entzündungsprozessen, Schmerzvermittlung und Fieber spielen. Das erste Medikament mit ASS kam 1899 auf den Markt, somit gehört Acetylsalicylsäure zu den ältesten bekannten, heute noch angewendeten Schmerzmitteln. Die Hemmung der Prostaglandine verhindert jedoch auch den Selbstschutz des Magens, so dass bei höheren Dosierungen und häufiger Einnahme Magen-Darm-Probleme auftreten können.
Anamnese
Der Begriff Anamnese kommt vom griechischen Wort für Erinnerung. Er bezeichnet das Gespräch des Arztes mit dem Patienten. Die Anamnese dient dem Zweck, die aktuellen Beschwerden, die gesundheitliche Vorgeschichte, besondere Dispositionen (z.B. Allergien), die Lebensumstände und das genetische Risiko des Patienten zu erfassen. Zudem dient das Gespräch auch dazu, eine vertrauensvolle Arzt-Patienten-Beziehung aufzubauen.
ASS
ASS ist die Abkürzung für Acetylsalicylsäure. Für mehr Informationen schauen Sie bitte unter dem Begriff Acetylsalicylsäure.
Bing-Horton-Syndrom
Bing-Horton-Syndrom ist eine andere Bezeichnung für Clusterkopfschmerzen. Als Clusterkopfschmerz bezeichnet man extreme, stark einseitig auftretende Kopfschmerzattacken. Typische Begleitsymptome sind tränende Augen und eine tropfende Nase. Charakteristisch ist zudem das episodische Auftreten der Clusterkopfschmerzen. Zwischen einzelnen Attacken können oft Monate bis Jahre liegen.
Biofunktionalität
Als Biofunktionalität wird die Fähigkeit einer Substanz oder eines Produktes bezeichnet, die vorgesehene Funktion in Interaktion mit einem Organismus auszuführen, ohne bei diesem unerwünschte Effekte auszulösen.
Cephalgie
Cephalgie ist der medizinische Begriff für Kopfschmerzen.
China-Restaurant-Syndrom
Als China-Restaurant-Syndrom wird oft eine Glutamat-Unverträglichkeit bezeichnet. Menschen die davon betroffen sind, verspüren nach dem Verzehr von Glutamat Symptome wie Kopfschmerzen, Übelkeit und Schwindel. Einen direkten Zusammenhang zwischen Glutamatverzehr und China-Restaurant-Syndrom konnte bisher jedoch nicht durch Studien belegt werden. Es könnte aber sein, dass einige Menschen sensibler auf Glutamat reagieren als andere.
Cochrane Collaboration
Cochrane ist ein globales unabhängiges Netzwerk von Ärzten, Wissenschaftlern und Patientenvertretern. Das Ziel der Cochrane Collaboration ist es, aktuelle medizinische Informationen und Evidenz zu therapeutischen Fragen allgemein verfügbar zu machen. Dadurch sollen Entscheidungen über Behandlungsmöglichkeiten erleichtert werden und Patienten besser aufgeklärt und beraten werden.
Deutsche Migräne- und Kopfschmerzgesellschaft
Die Deutsche Migräne- und Kopfschmerzgesellschaft (DMKG) ist ein gemeinnütziger Verein und wurde 1979 gegründet. Heute hat sie etwa 500 Mitglieder, die überwiegend Neurologen, Anästhesisten und Allgemeinmediziner, aber auch Psychologen und Pharmakologen sind. Als Ziel wird unter anderem die Verbesserung der therapeutischen Möglichkeiten für Patienten mit akuten und chronischen Kopfschmerzen genannt. Weitere Informationen finden Sie hier.
Donnerschlagkopfschmerz
Der Donnerschlagkopfschmerz ist ein plötzlich auftretender Kopfschmerz von stärkster, zuvor unbekannter Intensität. Begleitsymptome wie Übelkeit, Erbrechen oder Lichtempfindlichkeit können auftreten. Bei Donnerschlagkopfschmerzen sollte sofort ein Arzt aufgesucht werden, da als Ursache auch eine lebensbedrohliche Hirnblutung in Frage kommt.
Dopamin
Dopamin gehört zu den wichtigsten Botenstoffen (Neurotransmittern) im Nervensystemund wirkt motivations- und antriebssteigernd. Umgangssprachlich wird es auch als Glückshormon bezeichnet.
Eispickelkopfschmerz
Der Eispickelkopfschmerz äußert sich durch kurzen, schlagenden und stechenden Schmerz, der an Nadelstiche erinnert. Besonders Menschen mit hoher Migränehäufigkeit leiden oft an diesem Kopfschmerz.
Flüssigkeitsmangel
Als Flüssigkeitsmangel (Dehydratation) bezeichnet man einen Zustand, in dem der Körper mehr Flüssigkeit verliert als ihm zugeführt wird. Ursachen können Erbrechen, Durchfall, weniges Trinken oder harte körperliche Arbeit sein.
Gelsemium
Gerac-Studie
Die Gerac-Studie befasst sich mit der Akupunktur als Methode zur Migräneprophylaxe. Die Studie konnte keinen signifikanten Effekt für Akupunktur im Vergleich zu einer Scheinbehandlung zeigen.
Gewichtheberkopfschmerz
Gewichtheberkopfschmerz, auch Belastungskopfschmerz genannt, tritt bei körperlicher Anstrengung auf und kann einige Stunden anhalten. Als Ursache für diese Art von Kopfschmerzen gilt häufig die Veränderung der Spannung der Blutgefäße im Kopf, die durch unregelmäßige Atmung hervorgerufen werden kann. Auch die höhere Wärmeproduktion bei körperlicher Aktivität und der Flüssigkeitsverlust sind verantwortlich für Belastungskopfschmerzen.
Glaukomanfall
Bei einem Glaukomanfall kommt es schlagartig zu einer deutlichen Erhöhung des Augeninnendruckes. Dieser kommt zustande, da es zu einer Behinderung des Abfließens des Kammwassers kommt. Ein Glaukomanfall ist mit starken Schmerzen verbunden und gilt als augenärztlicher Notfall.
Homöopathie
Der Begriff Homöopathie stammt aus dem Griechischen und kann mit ähnliches Leiden übersetzt werden. Homöopathie ist eine alternativmedizinische Behandlungsmethode, die auf den Vorstellungen des deutschen Arztes und Apothekers Samuel Hahnemann beruht, dass Ähnliches mit Ähnlichem behandelt werden kann. Es existieren keine wissenschaftliche Belege für den Nutzen dieser Behandlungsmethode.
Hypothalamus
Der Hypothalamus ist ein Abschnitt des Zwischenhirns. Er ist das wichtigste Steuerzentrums des vegetativen Nervensystems und steuert u.a. Kreislauf, Körpertemperatur, Sexualverhalten, Flüssigkeits- und Nahrungsaufnahme.
IHS
Die IHS (International Headache Society) veröffentlicht die internationale Klassifikation von Kopfschmerzerkrankungen.
Kieler Kopfschmerztest
Der Kieler Kopfschmerz-Fragebogen wurde an der Kieler Schmerzklinik von Prof. Hartmut Göbel entwickelt. Er hilft Ihnen zu differenzieren, ob Sie unter Migräne, episodischen oder chronischen Spannungskopfschmerzen leiden.
Koffein
Koffein gehört zu den psychotropen Substanzen aus der Gruppe der Stimulantien. In Genussmitteln wie Kaffee, Energy Drinks oder Matcha Tee ist Koffein enthalten, welches als mildes Psychostimulans wirkt und vorübergehend die Müdigkeit vertreibt. Zudem ist wissenschaftlich belegt, dass Koffein die Wirksamkeit von Schmerzmitteln steigert.
Kopfschmerztagebuch
Ein Kopfschmerztagebuch dient zur Dokumentation von Kopfschmerzen und kann hilfreiche Aufschlüsse über deren Ursachen geben.
Migräne
Meist einseitiger, pulsierender Kopfschmerz, der mit Übelkeit und Lichtscheue einhergehen kann. Der Kopfschmerz verstärkt sich bei körperlicher Aktivität.
Monotherapie
Als Monotherapie bezeichnet man eine Behandlung mit einem Medikament, das nur einen Wirkstoff enthält.
Münzkopfschmerz
Als Münzkopfschmerz werden Kopfschmerzen bezeichnet, die nur in einem ganz bestimmten, etwa münzgroßen (2-6 cm) Areal auftreten. Die Schmerzintensität ist leicht bis mittelstark, der Schmerz tritt meist einseitig auf. Die Ursachen für Münzkopfschmerz sind noch nicht vollständig geklärt.
Neurotransmitter
Körpereigene Botenstoffe, die u. a. für die subjektive Schmerzempfindlichkeit verantwortlich sind.
Noradrenalin
Noradrenalin ist sowohl ein Botenstoff (Neurotransmitter) als auch ein Hormon. Die wichtigste Funktion ist die Steuerung des Herzschlages. Eine vermehrte Ausschüttung von Noradrenalin erfolgt vor allem in stressigen Situationen, es erhöht den Blutdruck, die Herzschlagfrequenz, den Blutfluss ins Muskelgewebe und die allgemeine Aufmerksamkeit.
NSAR
NSAR ist die Abkürzung für nichtsteroidale Antirheumatikum. NSAR sind schmerzlindernde und entzündungshemmende Medikamente, die keine Steroide enthalten.
Occipital Nerven
Als Occipital Nerven bezeichnet man die drei Nerven Occipitalis major, Occipitalis minor und Tertius, die im Bereich des Hinterkopfes verlaufen.
Paracetamol
Paracetamol ist ein schmerzstillender und fiebersenkender Wirkstoff. Es ist bei richtiger Dosierung sehr gut verträglich und hat kaum Nebenwirkungen. Bei Überdosierung kann es zur Schädigung der Leber kommen.
Phenacetin
Phenacetin ist ein Wirkstoff, der schmerzlindernd und fiebersenkend wirkt. Früher wurde es in Medikamenten gegen Migräne, Rheuma und Neuralgien eingesetzt. In Deutschland ist der Wirkstoff aufgrund seiner gesundheitsschädlichen Wirkung nicht mehr im Handel. Ersetzt wurde Phenacetin durch den Metaboliten Paracetamol.
Progressive Muskelentspannung nach Jacobson
Bei der progressiven Muskelentspannung handelt es sich um ein Entspannungsverfahren, bei dem durch bewusstes An- und Entspannen von Muskelgruppen ein Entspannungszustand erreicht wird.
Prostaglandinen
Bei Prostaglandinen handelt es sich um Gewebshormone, die in nahezu allen Organen des menschlichen Körpers vorkommen.
Prostaglandinkaskade
Sanguinaria
Schlafgebundener Kopfschmerz
Schlafgebundene Kopfschmerzen treten ausschließlich im Schlaf auf. Sie sind meistens leicht bis mittelstark und fühlen sich dumpf an. Betroffene werden von den Schmerzen oft aus dem Schlaf geweckt.
Schmerzgedächtnis
Schmerzmittelkopfschmerz
Werden Kopfschmerzmittel über Jahre hinweg sehr häufig eingenommen, kann sich in einigen Fällen ein arzneimittelbedingter Dauerkopfschmerz entwickeln. Die einzige Therapie bei Schmerzmittelkopfschmerz ist der Entzug.
Schmerzqualität
Schmerzzentrum Berlin GmbH
Das 2005 gegründete Schmerzzentrum Berlin ist eines der größten medizinischen Versorgungszentren für die Behandlung von Menschen mit chronischen Schmerzzuständen.
Schwerewellen
Bei dem Aufeinandertreffen von Hoch- und Tiefdruckgebieten können niederfrequente Luftdruckschwankungen, sogenannte Schwerewellen, entstehen. Diese Druckschwellen können die sogenannten Barrorezeptoren in der Halsschlagader wahrnehmen. Schwerewellen können möglicherweise Wetterfühligkeit bedingen.
Spannungskopfschmerzen
Spannungskopfschmerzen sind die häufigste Kopfschmerzart. Der Schmerz tritt meist beidseitig auf und fühlt sich dumpf an. Patienten haben oft das Gefühl, ihr Kopf wäre in einem Schraubstock eingespannt.
Spherics
Spherics sind elektromagnetische Impulse. Bei einem Gewitter werden auch solche schwachen Spherics ausgelöst. Diese Spherics stehen im Verdacht, Auslöser für Wetterfühligkeit zu sein. Es ist jedoch noch nicht abschließend geklärt, ob die Spherics wirklich die Auslöser sind.
Spigelia
Serotonin
Serotonin zählt zu den wichtigsten Botenstoffen im Körper und wirkt in einigen Bereichen als Gewebshormon. Serotonin kann sich positiv auf die Stimmung auswirken, und beeinflusst zahlreiche weitere Funktionen im Körper, unter anderem den Schlaf-Wach-Rhythmus und die Darmtätigkeit. Ein Mangel an Serotonin kann zu Depressionen führen.
Traditionell Chinesische Medizin (TCM)
Die chinesische Medizin beinhaltet Therapieformen wie Akupunktur, Quigong oder Tai - Chi. Traditionelle chinesische Therapiemethoden haben eine ganzheitliche Herangehensweise, zielen also nicht nur auf die reine Behandlung von Symptomen ab.
Transkutane Nervenstimulation (TENS)
Transkutane elektrische Nervenstimulation ist ein Heilverfahren, das vor allem zur Behandlung von Schmerzen eingesetzt wird. Dabei werden elektrische Impulse mittels Elektroden auf die Körperteile übertragen.
Trigeminusnerv
Der Trigeminusnerv ist der fünfte Hirnnerv. Seine drei Hauptäste versorgen wichtige Gesichtsabschnitte mit Sensibilität. Wird der Nerv irritiert, kann dies zu einer Trigeminusneuralgie, also scharfen und stechenden Schmerzen im Gesicht führen.
Triptane
Triptane sind speziell für Migräne entwickelte Wirkstoffe. Sie wirken nicht nur gegen Kopfschmerzen, sondern lindern auch die Begleitsymptome wie Übelkeit, Erbrechen, Lärm- und Lichtempfindlichkeit. Triptane wirken jedoch ausschließlich bei Migräne und nicht gegen andere Kopfschmerzarten.
Ziliarmuskel
Der Ziliarmuskel ist ein ringförmiger Muskel im Auge, an dem die Augenlinse angehängt ist. Durch Spannung des Ziliarmuskels wird die Form der Linse und damit die Brechkraft verändert. So kann das Auge bei jeder Sehentfernung scharf sehen.
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