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Kopfschmerzen beim Husten

Ein heftiger Hustenanfall – und plötzlich tut der Kopf weh. Woher kommt das – und ist es etwas Gefährliches? Lesen Sie, was hinter den Kopfschmerzen beim Husten stecken kann und was Sie dagegen unternehmen können.

In diesem Artikel erfahren Sie:

  • was die Kopfschmerzen auslöst
  • mit welchen Krankheiten sie verbunden sein können
  • welche Medikamente und Hausmittel die Beschwerden lindern
  • wann Sie zum Arzt gehen sollten

Warum tut der Kopf beim Husten weh?

Wenn Kopfschmerzen durch Husten ausgelöst werden, kann das die Betroffenen sehr erschrecken. Meist steckt eine Erkältung dahinter. Aber es gibt noch mehr Ursachen. Die wichtigsten stellen wir hier vor.

  • Nebenhöhlenentzündung
  • Zervikogene Kopfschmerzen
  • Erkältung
  • COPD
  • (Chronischer) Reizhusten/Husten
  • Allergie
  • Hustenkopfschmerzen

Nebenhöhlenentzündung: Sie ist eine häufige Ursache von Kopfschmerzen beim Husten. Meist ist sie mit einem grippalen Infekt verbunden und wird durch Viren ausgelöst. Eitriger Schleim, der in den Nebenhöhlen entsteht, läuft vom Rachen in die Bronchien und löst dort Husten aus. Oft haben Betroffene starke Kopfschmerzen. Beim Husten und Bücken werden die Beschwerden schlimmer.

Zervigogene Kopfschmerzen: Diese Beschwerden in Kopf und Nacken, die durch Verspannungen oder Veränderungen an der Halswirbelsäule entstehen, können durch Husten oder Niesen ausgelöst oder verschlimmert werden. Die Schmerzen, die beim Husten ohne Erkältung auftreten, sind in der Regel einseitig und können auf Stirn, Augen und Ohren ausstrahlen. Meist tun dann auch Nacken und Hinterkopf weh.

Erkältung: Sie ist die häufigste Ursache für Kopfschmerzen beim Husten und Niesen. Auch hier können Verspannungen, die durch die heftigen Kopfbewegungen verursacht werden, einer der Gründe sein. Typische Symptome für Erkältungen sind Druck im Kopf, Halsschmerzen, Fieber, Husten und Schnupfen. Die Patienten fühlen sich außerdem schlapp. Weitere Infos zu Kopfschmerzen durch Erkältung finden Sie im verlinkten Artikel.

COPD (chronisch obstruktive Lungenerkrankung): Durch diese Krankheit verengen sich die Atemwege. Folge ist eine Entzündung der Bronchien, außerdem wird häufig das Lungengewebe zerstört. COPD ist nicht selten, meist betrifft sie aktive oder ehemalige Raucher. Ein Hauptsymptom ist heftiger Husten, verbunden mit Atemnot.
Zu den häufigen Begleiterscheinungen gehören Kopfschmerzen. Sie können durch Sauerstoffmangel im Blut in Verbindung mit zu viel Kohlendioxid und durch Spannungskopfschmerzen ausgelöst werden. Oft leiden Betroffene morgens unter Kopfschmerzen vom Husten.

Reizhusten: Er hängt nicht mit einer Erkältung zusammen, sondern mit Entzündungen im Bereich des Kehlkopfs, der Luftröhre oder der Bronchien. Auch eingedrungene Fremdköper oder Schadstoffe können ihn auslösen. Reizhusten ist trocken (d.h. ohne Auswurf). Wenn er mehr als acht Wochen anhält, spricht man von der chronischen Ausprägung.

Chronischer Husten bezeichnet einen Husten, der mehr als drei oder vier Wochen anhält. Auslöser können Asthma, chronische Bronchitis, Allergien, chronische Nebenhöhlenentzündung, aber auch Rauchen sein. Bei beiden Formen kann das ständige Husten zu Kopfschmerzen führen.

Fieber und Husten beim Kind: Sie können unterschiedliche Ursachen haben. Am häufigsten ist ein grippaler Infekt, der bei Kindern mehrmals pro Jahr auftreten kann – der kindliche Körper muss noch Abwehrstoffe gegen die verschiedenen Erreger bilden.

Allergie: Trockener Husten in Verbindung mit Kopfschmerzen kann auch auf eine Allergie oder eine Lungenerkrankung hinweisen. Wenn noch eine Störung des Geruchssinns und Atemnot dazukommen, sollten Sie zum Arzt gehen, um eine Corona-Infektion auszuschließen.

Hustenkopfschmerzen als Krankheit

Es gibt auch eine Krankheit, die den Namen Hustenkopfschmerz trägt. Sie ist sehr selten. Hier können Husten und Lachen, Niesen, Bücken oder Pressen auf der Toilette Kopfschmerzen auslösen. Auch körperliche Belastung kann die Beschwerden verursachen. Sie beginnen meist ganz plötzlich. Sie spüren den Kopfschmerz zum Beispiel bei Husten oder dem sogenannten Valsalva-Manöver, bei dem Sie zum Druckausgleich die Nase zuhalten und den Atem anspannen.

Mediziner unterscheiden zwischen primären und sekundären Hustenkopfschmerzen. Die primäre Form tritt plötzlich auf und ist normalerweise nicht schwerwiegend. Männer und Menschen über 40 sind am ehesten betroffen, die Ursache ist unbekannt. Die Schmerzen treten in der Regel beim oder direkt nach dem Husten auf, sie sind meist beidseitig, oft leiden die Patienten auch unter Hinterkopfschmerzen.

Bei sekundären Hustenkopfschmerzen können zusätzlich Symptome wie länger anhaltende Kopfschmerzen, Gleichgewichtsstörungen, Schwindel oder Ohnmacht auftreten. Diese Form kann in sehr seltenen Fällen eine ernsthafte Grunderkrankung als Ursache haben. Etwa einen Gehirntumor (gut- oder bösartig), ein Aneurysma (Ausbuchtung in einem Blutgefäß im Gehirn), eine Druck-Veränderung der Gehirn-Rückenmarks-Flüssigkeit oder eine sogenannte Chiari-Missbildung (Defekt im Kleinhirn). Wenn Sie solche Beschwerden haben sollten, müssen Sie sich keine Sorgen machen, denn meist haben sie harmlose Gründe. Sprechen Sie aber trotzdem sicherheitshalber Ihren Arzt oder Ihre Ärztin an.

Was tun gegen Kopfschmerzen beim Husten?

Wenn Sie die Ursache für Kopfschmerzen kennen, die durch Husten ausgelöst werden, ist es einfacher, etwas zu tun, um die Beschwerden künftig zu vermeiden.

Bei zervikogenen Kopfschmerzen, die oft am Hinterkopf und Nacken beginnen und in Richtung Stirn, Augen und Schläfen ausstrahlen, stellt der Arzt fest, ob es Blockierungen der Wirbelgelenke gibt. Als Behandlung sind Schmerzmittel nach Ansicht der DMKG bei dieser Krankheit oft nicht wirkungsvoll. Auch Physiotherapie lindert die Schmerzen oft nur kurzzeitig.

Eine Möglichkeit ist die sogenannte Kryoneurolyse, bei der Nerven mit Temperaturen um minus 80 Grad vereist werden. Dabei wird der Nerv nicht zerstört. Experten empfehlen generell eine Verbindung mehrerer Therapiemethoden. Sprechen Sie Ihren Arzt einmal darauf an.

Um Pressen auf der Toilette zu vermeiden, das ja ein Auslöser von Hustenkopfschmerzen sein kann, achten Sie darauf, dass Ihr Stuhl nicht zu fest ist. Viel Bewegung, eine ausgewogene, ballaststoffreiche Vollwertkost und ausreichend Flüssigkeit sind hilfreich, unterstützend können Sie auch Kleie, Lein- oder Flohsamen einnehmen.

Wenn Sie unter COPD-Kopfschmerzen leiden, sollten Sie grundsätzlich mit Ihrem Arzt sprechen. Er behandelt sie zum Beispiel mit Sauerstofftherapie. Auch Medikamente zum Inhalieren, die die Bronchien weiten (sogenannte Bronchodilalatoren), werden verabreicht. Gegen die Kopfschmerzen helfen außerdem rezeptfreie Schmerzmittel, vor allem Kombipräparate. Fragen Sie in Ihrer Apotheke danach.

Erkältung und Sinusitis vorbeugen
Eine jährliche Grippeimpfung ist eine gute Möglichkeit, Erkältungen oder Nebenhöhlenentzündungen vorzubeugen und damit Kopfschmerzen beim Husten zu verhindern. Auch das Beherzigen der Regeln, die seit Beginn der Corona-Pandemie so wichtig sind, ist hilfreich zur Vorbeugung von Erkältungen. Wichtig auch: Halten Sie Abstand zu Menschen, die unter Erkältung oder Grippe leiden. Achten Sie zudem darauf, ausreichend zu trinken. Und: Bewegung, vor allem an der frischen Luft, stärkt das Immunsystem.

Schnelle Hilfe
Sollte Sie die Erkältung doch erwischt haben, kann Inhalieren hilfreich sein, weil die heißen Dämpfe das Abschwellen der Schleimhäute unterstützten. Geben Sie ein paar Tropfen Pfefferminz- oder Eukalyptusöl ins heiße Wasser. Auch warme Getränke wie Hühnersuppe und Kräutertee sind zu empfehlen – trinken Sie mehr als sonst, wenn Sie erkältet sind.

Inhalieren

Auch ein Erkältungsbad (befreit Bronchien und Atemwege), ein Spaziergang an der frischen Luft (hilft beim Abschwellen der Schleimhäute) und eine Nasendusche mit Salzwasser (wirkt desinfizierend) unterstützen die Heilung. Schnelle Linderung bringen Schmerzmittel – sprechen Sie Ihren Apotheker auf ein rezeptfreies Medikament an. Auch Hustenmittel können lindern.

Sehr wirkungsvoll sind Kombi-Schmerzmittel mit Koffein. Wirkstoffe wie Acetylsalicylsäure und Paracetamol verstärken sich durch die Verbindung mit Koffein, weshalb sie niedrig dosiert werden können und gut verträglich sind. Das Mittel ist zur Linderung von leichten bis mäßig starken Kopfschmerzen geeignet.

Wann sollte ich mit Hustenkopfschmerzen zum Arzt gehen?

Hohes Fieber, wie es zum Beispiel bei einer Grippe auftreten kann, ist ein Warnsignal, vor allem, wenn es mit Kopfschmerzen, trockenem Husten und großer Schwäche auftritt. Rufen Sie in diesem Fall unbedingt einen Arzt. Das gilt auch, wenn

  • Sie solche Kopfschmerzen zum ersten Mal haben
  • die Beschwerden lange anhalten oder sehr stark sind
  • ein steifer Nacken auftritt
  • Sie Probleme beim Sehen oder Sprechen haben
  • Sie schwanger sind

Grippe schwächt die Immunabwehr, und es besteht die Gefahr, dass andere Infektionen wie eine Lungenentzhündung hinzukommen.

Beim Arzt

Bei Verdacht auf Hustenkopfschmerzen sollten Sie ebenfalls zum Arzt gehen. Die Diagnose erfolgt zum Beispiel mit einem CT, das Veränderungen anzeigt. Während primäre Hustenkopfschmerzen mit Wirkstoffen behandelt werden, die entzündungshemmend sind, die Blutgefäße entstpannen und den Blutdruck senken, ist die Behandlung bei sekundären Hustenkopfschmerzen komplizierter, weil die Medikamente oft nicht wirken. Eventuell ist eine Operation notwendig.

Kopfschmerzen beim Husten: Ursachen und was hilft

Kopfbeschwerden, die durch Husten ausgelöst werden, können unterschiedliche Ursachen haben. Die verbreitetsten sind Erkältungen und Nebenhöhlenentzündungen. Auch Allergien, Verspannungen oder unterschiedliche Krankheiten können in Verbihndung mit Kopfschmerzen durch Husten stehen. Schwere Erkrankungen sind eher selten – sie gehören in ärztliche Behandlung.

Wenn Sie häufiger unter Kopfschmerzen beim Husten leiden, kann es hilfreich sein, ein Kopfschmerztagebuch zu führen. So können Sie die möglichen Auslöser leichter identifizieren und künftig vermeiden.

Wenn Erkältungen oder Sinusitis die Verursacher sind, können Sie die Heilung mit Inhalieren, Nasenspülungen und warmen Getränken unterstützen. Schnelle Hilfe bringen rezeptfreie Schmerzmittel, vor allem Kombinationspräparate aus ASS, Paracetamol und Coffein. Sie wirken schnell und sind aufgrund der niedrigen Dosierung gut verträglich.


Silke Böttcher

Geschrieben von

Silke Böttcher

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