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Eingezwängt in eine Klammer, unter Wasser gedrückt, wie in Watte gepackt oder einfach eng – Druck im Kopf fühlt sich ganz unterschiedlich an. Was sind die Ursachen? Ist es etwas Gefährliches? Lesen Sie hier, wie die Beschwerden entstehen und was Sie dagegen tun können.
In diesem Artikel erfahren Sie:
Wenn Sie Druck im Kopf spüren, hat das oft mit Spannungskopfschmerzen zu tun. Aber auch Erkrankungen der Nebenhöhlen oder der Ohren können dieses Symptom verursachen. Um herauszufinden, woher Ihre Beschwerden kommen könnten, sollten Sie den Druck genauer lokalisieren. Wo tut es weh?
Was verbirgt sich hinter den unterschiedlichen Beschwerden, und was löst sie aus? Wir stellen sie Ihnen etwas genauer vor.
Die Beschwerden sind meist leicht bis mittelschwer und fühlen sich an wie ein enges Gummiband, das um den Kopf geschlungen ist. Spannungskopfschmerzen sind neben Migräne die häufigste Kopfschmerzart überhaupt. Nach Angaben des Robert-Koch-Instituts (RKI) sind davon 10.3% der Frauen und 6,5% der Männer betroffen. Häufige Auslöser sind Haltungsfehler etwa beim Sitzen am Schreibtisch und Stress.
Schnelle Hilfe bekommen Sie durch Schmerzmittel. Erkundigen Sie sich in der Apotheke nach Medikamenten, die speziell für Spannungskopfschmerzen oder auch Kopfschmerzen, die zusammen mit Nacken- und Schulterbeschwerden auftreten, entwickelt wurden.
Hier spüren Sie einen Druck hinter Stirn, Wangenknochen, Nase, Kiefer oder Ohren. Eventuell sind die Nebenhöhlen verstopft. Meist ist eine Entzündung die Ursache: Die Nebenhöhlen hinter den Augen, der Stirn, Wangen und Nase produzieren dann Schleim, der nicht mehr ungehindert abfließen kann und deshalb für unangenehmen Kopfdruck sorgen kann. Sie spüren das dann besonders stark, wenn Sie sich nach vorn beugen. Häufige Auslöser sind Allergien, Erkältung oder grippale Infekte.
Betroffene spüren einen stumpfen, konstanten Druck auf Nase und Ohren, im Kieferbereich, auf den Kopfseiten bzw. an den Schläfen. Der Schmerz kann ein- oder beidseitig sein. Ursachen sind oft Ohrenentzündungen, eine Ohrenschmalzblockade, Infektionen wie eine Innenohrentzündung (Labyrinthitis) oder Außenohrentzündung oder auch Trommelfellverletzungen.
Auch Tinnitus kann mit Ohrerkrankungen zusammenhängen. Die Ohrgeräusche – etwa Pfeifen, Piepen, Rauschen, Brummen oder Zischen - können schmerzfrei sein, aber auch in Verbindung mit verschiedenen Kopfschmerzarten auftreten. Häufig kommen dann auch noch Schwindel und Beschwerden im Hals-Nackenbereich dazu, die Kopfschmerzen sind meist einseitig.
Die Patienten haben sehr heftige pulsierende oder pochende Schmerzen meist auf einer Seite des Kopfes, außerdem oft Symptome wie Übelkeit, Erbrechen, Geräusch- und Lichtempfindlichkeit. Die Beschwerden können einige Stunden, aber auch mehrere Tage anhalten.
Dazu gehören Clusterkopfschmerzen und Rebound-Kopfschmerzen (durch Schmerzmittelübergebrauch verursachte Kopfschmerzen), aber auch Beschwerden durch Gehirnerschütterung (Gefühl von Druck im Kopf, Kopfschmerzen, manchmal Verwirrtheit, Benommenheit, Übelkeit und Schwindel). Selten steht der Druck in Verbindung mit einem Gehirntumor (weitere Symptome: Schwere in Kopf und Nacken, starke Kopfschmerzen, Sehstörungen, Gedächtnisprobleme, Gehschwierigkeiten) oder einem Aneurysma.
Auch Flüssigkeitsmangel oder Hunger, Zahn-Probleme (z.B. ein verspannter Kieferbereich), Müdigkeit, hoher Blutdruck, Muskelzerrungen im Nackenbereich können Druck im Kopf auslösen. Selten sind es lebensgefährliche Infektionen wie Meningitis (Hirnhautentzündung) bzw. Enzephalitis (Gehirnentzündung) oder ein Schlaganfall.
Nicht immer ist der Druck im Kopf mit Kopfschmerzen verbunden. Er kann zum Beispiel auch in Verbindung mit Schwindel oder Benommenheit auftreten.
Bei Benommenheit ist das ganze Gehirn betroffen, meist hängt es damit zusammen, dass das Gehirn nicht ausreichend durchblutet ist. Ursache ist hier häufig der Kreislauf: Die Beschwerden tauchen zum Beispiel auf, wenn die Betroffenen gelegen oder gesessen haben und dann ganz plötzlich aufstehen. Auch Flüssigkeitsmangel und niedriger Blutdruck können Benommenheit auslösen.
Schwindel wird häufig durch eine Störung des Gleichgewichtsorgans ausgelöst, das im Innenohr sitzt. Die Ursache kann aber auch mit dem Auge zu tun haben: Wenn die Brille nicht richtig eingestellt ist, kann das einen sogenannten okulären Schwindel verursachen.
Auch Astigmatismus oder zu hoher Augeninnendruck können Schwindel auslösen. Ebenso eine nicht richtig funktionierende Durchblutung des Sehnervs, durch die das Sichtfeld eingeschränkt ist und der Patient seine Umgebung nur undeutlich sieht. Bei Beschwerden, die mit Schwindel in Verbindung stehen, empfiehlt es sich, einen Augen-, Hals-Nasen-Ohren-Arzt oder einen Neurologen aufzusuchen.
Kopfdruck während der Schwangerschaft hängt meist mit Flüssigkeitsmangel, niedrigem Blutzuckerspiegel oder Nackenverspannungen zusammen. Selten ist eine Präeklampsie die Ursache.
Wenn die Beschwerden nach dem Essen auftauchen und auch noch mit Schwindel und Benommenheit verbunden sind, könnten Sie unter einer sogenannten Postprandialen Hypotonie leiden. Bei dieser Krankheit sinkt der Blutdruck nach dem Essen stark ab. Betroffen sind überwiegend ältere Menschen mit Bluthochdruck. Weitere Symptome sind Kopfschmerzen, Übelkeit und Schläfrigkeit. Betroffene sollten statt weniger großer Mahlzeiten mehrere kleine Portionen zu sich nehmen und die Menge der Kohlenhydrate reduzieren.
Generell kann Bluthochdruck auch Beschwerden wie Kopfschmerzen (vor allem im Bereich des Hinterkopfes), Tinnitus und Schwindel verursachen.
Und wie ist das mit Druck im Kopf bei Anstrengung oder nach Sport? Das gibt es gar nicht so selten. Oft hat es damit zu tun, dass man es mit dem Training übertrieben hat. Ursache ist ein ungewohnt hoher Druck auf die Gefäße im Kopf, verbunden mit dem Flüssigkeitsverlust und eventuell Salzmangel.
Vermeiden kann man die Beschwerden, indem man überwiegend im moderaten Pulsbereich trainiert. Auch Dehydratierung oder Mineralstoffmangel können Druck im Kopf verursachen. Tipp: Trinken Sie vor und nach dem Sport ausreichend stilles Wasser. Und vermeiden Sie starke Anstrengung bei Hitze oder Kälte.
Wenn Druck im Kopf in Kombination mit Kribbeln in den Händen auftritt, könnten das Symptome eines Halswirbelsäulen-Syndroms (HWS-Syndrom) oder Bandscheibenvorfalls sein. Lassen Sie sich vom Orthopäden untersuchen, er kann Ihnen Krankengymnastik und Massagen verordnen.
Wenn Druck im Kopf im Liegen auftritt, könnte das an einem falsch eingestellten Bett liegen – eventuell ist die Matratze zu hart oder zu weich oder das Kissen hat die falsche Höhe. Rückenschläfer sollten darauf achten, dass ihr Kopf im Liegen nicht überstreckt wird.
Es gibt spezielle Kopfkissen mit einer Mulde, die die Halswirbelsäule entlasten. Wenn Sie Seitenschläfer sind, achten Sie darauf, dass Ihre Wirbelsäule und Ihr Kopf beim Liegen eine Linie bilden.
Sollten bei Ihnen Kopfdruck oder Kopfschmerzen nach dem Aufstehen auftreten, könnte das daran liegen, dass Sie nachts mit den Zähnen knirschen. Das verursacht Verspannungen im Kieferbereich oder schnarchen. Auch Schnarchen und Schlafapnoe können morgendliche Kopfschmerzen auslösen.
Ärger bei der Arbeit oder in der Familie sind purer Stress, und das wirkt sich nicht nur psychisch aus – etwa in Form von Depressionen, sondern auch körperlich. Betroffene fühlen sich dauerhaft in einer Kampf- oder Flucht-Situation. Folge: Viele Muskeln im Körper verspannen sich, und das kann sehr schmerzhaft sein. Gleiches gilt für Ängste und Angstzustände: Auch sie versetzen den Körper in Alarm, was sich durch Herzrasen, Muskelzittern und Schlaflosigkeit bemerkbar macht. Eine Folge dieser dauerhaften Anspannung sind Spannungskopfschmerzen.
Sie wissen jetzt, was die Beschwerden auslösen kann. Die gute Nachricht: Sie selbst können einiges tun, damit es Ihnen wieder besser geht. Achten Sie unbedingt darauf, ausreichend zu trinken, denn vor allem bei Ängsten kann Flüssigkeitsmangel die Symptome verstärken.
Hilfreich sind Entspannungsübungen wie Autogenes Training, Biofeedback oder Progressive Muskelentspannung, aber auch sanfte Dehnübungen, Massagen und Wärmeanwendungen. Gegen das Wattegefühl im Kopf können Sie Pfefferminzöl nehmen: Öffnen Sie die Flasche und riechen Sie daran. Auch regelmäßige moderate Bewegung wie Laufen oder Walking kann die Beschwerden lindern.
Schnelle Hilfe bringen Schmerzmittel aus der Apotheke z.B. Schmerzmittel-Kombination aus Ibuprofen bzw. ASS und Paracetamol und medizinischem Koffein.
Wenn bei Ihnen ganz plötzlich Kopfschmerzen auftreten sollten, die Sie in der Art noch nicht hatten, sprechen Sie unbedingt Ihren Arzt an. Das gilt auch, wenn die Schmerzen mit Fieber und/oder Schwindelgefühlen verbunden sind, Sie hohen Blutdruck oder Diabetes haben.
Sprechen Sie auch mit ihm, wenn Sie mehr als zweimal pro Woche Kopfschmerzen haben, die Sie mit Schmerzmitteln behandeln. Bei chronischen Kopfschmerzen besteht nämlich die Gefahr der Überdosierung von Medikamenten. Bei chronischen Spannungskopfschmerzen verschreibt der Arzt eine andere Art von Arzneimitteln, etwa Antidepressiva wie Amitriptylin.
Druck im Kopf ist unangenehm, zum Glück aber meist harmlos. Oft hängt er mit Verspannungen im Bereich von Nacken und Schultern zusammen – etwa durch Stress oder durch Haltungsfehler beim Sitzen am Arbeitsplatz. Manchmal wird der Druck aber auch durch eine Entzündung der Nebenhöhlen oder durch Ohr- bzw. Zahnprobleme ausgelöst.
Wärme, sanfte Dehnübungen und Massagen können die Beschwerden lindern. Schnelle Hilfe bringen Schmerzmittel, etwa Kombinationen aus Ibuprofen und Koffein.
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