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Kopfschmerzen: Häufige Ursachen und was dagegen hilft!

Schon wieder Kopfschmerzen und Sie fragen sich warum? Tatsächlich können Kopfschmerzen viele unterschiedliche Ursachen haben. Um die Schmerzen gezielt behandeln zu können, hilft es mögliche Ursachen zu kennen.

In diesem Artikel erfahren Sie:

  • welche unterschiedlichen Ursachen Kopfschmerzen haben können
  • welche Behandlungsmöglichkeiten bei Kopfschmerzen konkret helfen

Welche Arten von Kopfschmerzen gibt es?

Stechend, klopfend, drückend, brennend: Experten kennen über 200 verschiedene Kopfschmerzarten. Viele davon sind sehr selten, andere treten dagegen besonders häufig auf. Sämtliche Kopfschmerzarten können grob in zwei Hauptkategorien eingeteilt werden: die sogenannten Primärkopfschmerzen sowie die Sekundärkopfschmerzen.

Primärkopfschmerzen sind besonders häufig

Primärkopfschmerzen sind Kopfschmerzen, die ohne eine zugrundeliegende Krankheit auftreten. Die Kopfschmerzen stellen hier die eigentliche Krankheit dar. Zu dieser Kategorie zählen auch die drei bekanntesten Kopfschmerzarten:

Spannungskopfschmerzen und Migräne sind insgesamt die mit Abstand am häufigsten auftretenden Kopfschmerzarten. Sie machen zusammen rund 90 Prozent aller Kopfschmerzerkrankungen aus.

Sekundärkopfschmerzen als Begleitsymptom

Sekundärkopfschmerzen werden dagegen durch eine bestehende Grunderkrankung verursacht. Die Kopfschmerzen treten dabei als Symptom dieser Krankheit auf. Typische Beispiele für Auslöser von Sekundärkopfschmerzen sind:

  • Grippaler Infekt oder Erkältung
  • Covid-19
  • Folge von übermäßigem Alkoholkonsum
  • Als Nebenwirkung bestimmter Medikamente, z. B. Blutdruckmitteln, Herzmedikamenten, Hormonpräparaten wie der Pille
  • Drogenentzug
  • Zahn- und Kieferprobleme, wie z. B. entzündete Zahnwurzeln
  • Eitrige Nasennebenhöhlenentzündung
  • Wirbelsäulenerkrankungen, Bandscheibenvorfall, eingeklemmter Nerv im Halswirbelbereich
  • Augenleiden und Sehfehler
  • Chronische Bronchitis, COPD, Asthma
  • Sonnenstich und Hitzschlag

Etwa 10 Prozent aller Kopfschmerzen zählen zu dieser Kopfschmerzform.

Welche Ursachen können Kopfschmerzen haben?

Kopfschmerzen entstehen nicht im Gehirn, denn das Gehirn selbst besitzt keine Schmerzrezeptoren. Deshalb ist es schmerzunempfindlich. Was bei Kopfschmerzen weh tut, sind die Hirnhäute bzw. die darin verlaufenden Nervenbahnen.

Diese Nervenfasern können auf Druck, z. B. durch verhärtete Muskulatur in der direkten Umgebung, mit Schmerzen reagieren. Aber auch verminderte Durchblutung oder Entzündungen können Nervenreizungen auslösen. Je nach Ausmaß kann es dadurch zu leichten bis extrem starken Kopfschmerzen kommen.

Von Migräne spricht man in diesem Zusammenhang, wenn die Schmerzen einseitig und meist stark pulsierend auftreten, bei körperlicher Bewegung weiter zunehmen und Begleitsymptome wie Übelkeit und /oder Licht- und Lärmempfindlichkeit dazukommen.

Um Spannungskopfschmerzen handelt es sich, wenn die Schmerzen beidseitig als Druck wahrgenommen werden und sich die Beschwerden bei Bewegung nicht verschlimmern. Licht- und Lärmempfindlichkeit können auch bei Spannungskopfschmerzen auftreten, Übelkeit dagegen nicht.

Stress & Co.: Wenn Verspannungen in Hals, Nacken und Schulter zu Spannungskopfschmerzen führen

Die mit Abstand häufigste Ursache für Kopfschmerzen sind Verspannungen im empfindlichen Hals-, Nacken und Schulterbereich. Fast jeder von uns kennt diese Beschwerden. Typische Auslöser für Spannungskopfschmerzen sind:

  • Stress
    Stress ist eine überlebenswichtige Reaktion des Körpers auf Gefahr und versetzt den Organismus schlagartig in Alarmbereitschaft: Blutdruck und Puls steigen und die Muskeln spannen sich an. Das geschieht, um bei einer Bedrohung entweder sofort fliehen oder effektiv angreifen zu können. Dieses Muster stammt noch aus der Steinzeit.

    Heute steht uns allerdings kein Säbelzahntiger mehr gegenüber, sondern Druck vom Chef, schreiende Kinder, Bedürfnisse von Eltern, Partner, Freunden und Co, Haushalt und und und, die am besten sofort und alle gleichzeitig erledigt werden sollen. Weder Flucht noch Angriff sind hier jedoch hilfreich.

    So bleibt der Körper viel zu lange im Aktivierungszustand. Dadurch entstehen oft hartnäckige Muskelverspannungen im Hals-, Nacken- und Schulterbereich. Die verdickten Muskeln drücken auf die Nerven und verursachen häufige Kopfschmerzen. Hält der Stress über lange Zeit an, drohen außerdem Burnout-Erkrankungen, Herzinfarkt und Schlaganfall.

  • Schlechte Körperhaltung
    Ein schlecht eingerichteter Arbeitsplatz mit unpassenden Stuhl- und Sitzhöhen, eine einseitige Sitzhaltung, viel Bildschirmarbeit, häufige Handynutzung mit nach vorne gebeugtem Kopf oder auch eine ungeeignete Matratze fördern körperliche Fehlhaltungen.

    Werden die Muskeln über längere Zeit einseitig beansprucht, kommt es zu Verspannungen im Rücken sowie im Hals-Nacken-Schulterbereich. Kopfschmerzen, aber auch Rückenprobleme, sind dann oft programmiert.
Schlechte Körperhaltung
  • Zu wenig Bewegung
    Auto, Aufzug, Bürosessel, Couch, Bett: Wer es drauf anlegt, muss heute kaum mehr laufen, gehen, hüpfen, springen, rennen oder Treppen steigen. Fast alles lässt sich auch im Sitzen erledigen. Doch diese Bequemlichkeit hat ihren Preis.

    Dauersitzen ist nicht nur schlecht für die Körperhaltung, sondern schadet auch dem gesamten Organismus. So fördert zu viel und zu langes Sitzen nachweislich Herz-Kreislauferkrankungen, Rückenprobleme. Diabetes und Fettleibigkeit. Außerdem entstehen Muskelverspannungen, die wiederum Kopfschmerzen verursachen.

  • Schlafmangel
    Auch zu wenig Schlaf und ständige Müdigkeit, verursachen – neben Konzentrationsproblemen – oft auch Verspannungen, was dann wiederum häufig zu Kopfschmerzen führt.

  • Zahnfehlstellungen und Zähneknirschen
    Last but not least können auch Zahn- und Kieferfehlstellungen für häufige Kopfschmerzen sorgen. Denn neben Problemen beim Kauen und Sprechen führen die Fehlstellungen oft zu Verspannungen der Muskulatur im Kiefer-, Hals und Nackenbereich.

    Dasselbe gilt für das nächtliche Zähneknirschen, das unbehandelt zu massiven Defekten am Zahnschmelz, Kiefergelenksproblemen sowie starken muskulären Verspannungen führen kann. In der Folge entstehen dadurch häufig Kopfschmerzen in der Stirnregion.

Verringerte Durchblutung als Grund für Kopfschmerzen

Neben Verspannungen kann auch eine verminderte Durchblutung für Kopfschmerzen sorgen. Häufig verantwortlich dafür sind vor allem:

  • Rauchen
    Das Nikotin im Tabakrauch sorgt beim Einatmen im Körper unter anderem für eine Verengung der Blutgefäße, was zu Kopfschmerzen führen kann.

  • Schlechte Luft
    Eine verminderte Durchblutung mit anschließenden Kopfschmerzen kann außerdem durch das längere Einatmen von abgestandener, sauerstoffarmer oder auch schadstoffbelasteter Luft entstehen.

  • Flüssigkeitsmangel
    Wer über längere Zeit zu wenig Flüssigkeit trinkt, kann dadurch ebenfalls Kopfschmerzen bekommen.

    Wenn dem Körper nicht genug Wasser zur Verfügung steht, verdickt sich das Blut, so dass die feinen Gefäße in der Hirnhaut nicht mehr ausreichend mit Sauerstoff versorgt werden können und mit Schmerz reagieren.

  • Alkohol
    Einen ähnlichen Effekt wie Flüssigkeitsmangel hat der Genuss von zu viel Alkohol. Alkohol weitet zwar erstmal die Gefäße, doch geht dadurch auch mehr Flüssigkeit als sonst verloren. Wird der Mangel anschließend nicht aufgefüllt, dehydratisiert der Körper. Das Blut verdickt und Gehirn und Hirnhäute werden nicht mehr ausreichend mit Sauerstoff versorgt, so dass die berüchtigten Kater-Kopfschmerzen entstehen.

  • Wetterfühligkeit
    Einige Menschen bekommen auch bei wechselnden Wetterverhältnissen Kopfschmerzen und Migräne. Das liegt daran, dass sich die Gefäße der Hirnhaut bei abrupten Wetterwechseln nicht immer schnell genug an die veränderten Temperatur- und Luftdruckbedingungen anpassen können und darauf mit Schmerzsignalen reagieren.

Kopfschmerzen durch hormonelle Schwankungen

Eine häufige Ursache für Kopfschmerzen sowie für Migräne sind auch Hormonschwankungen.

Wie kommt es zu Kopfschmerzen durch Schwankungen bei den Geschlechtshormonen?

Während der Pubertät, der Wechseljahre, aber auch bei einer Schwangerschaft und während des monatlichen weiblichen Zyklus kommt es vor allem bei Frauen zu teilweise deutlichen Veränderungen bei der Ausschüttung von Geschlechtshormonen.

Auf diese Schwankungen – insbesondere das Absinken des weiblichen Geschlechtshormons Östrogen – reagieren viele Migränepatientinnen mit Schmerzattacken. Warum das so ist, ist wissenschaftlich bislang noch nicht endgültig belegt. Es erklärt aber, wieso deutlich mehr Frauen an Kopfschmerzen und Migräne leiden als Männer.

Warum kann Serotoninmangel zu Kopfschmerzen führen?

Auch Serotonin, bzw. ein Mangel des auch als Glücks- und Schlafhormon bekannten Botenstoffs, kann nachweislich chronische Müdigkeit, Depressionen, aber auch Kopfschmerzen und Migräne verursachen.

Denn neben Stimmung, Schlaf und Temperatur, beeinflusst Serotonin auch das Schmerzempfinden. Außerdem wirkt das Hormon auch auf die Gefäße.

Migräne als Ursache für Kopfschmerzen

Migräne ist, nach Spannungskopfschmerzen, die zweithäufigste Kopfschmerzart. Sie stellt eine Sonderform dar und unterscheidet sich von Spannungskopfschmerzen in einigen Punkten. So tritt Migräne überwiegend einseitig auf. Die Schmerzen sind außerdem oft stärker, meist pochend und nehmen bei körperlicher Anstrengung zu.

Zusätzlich zeigen sich oft Begleitsymptome, wie Übelkeit, Erbrechen oder auch neurologische Ausfälle. Manche Patienten berichten auch von Symptomen im Vorfeld, der sogenannten Aura.

Fast immer liegt für Migräne eine genetische Veranlagung vor. Diese führt aber nicht automatisch zu Migräne, sondern es müssen zusätzlich sogenannte Migränetrigger dazukommen, die die Migräneattacken letztendlich auslösen.

Die auslösenden Trigger sind bei jedem Migränepatienten individuell verschieden. Von einigen Triggern weiß man jedoch, dass sie bei besonders vielen Migränepatienten Attacken auslösen. Dazu gehören:

  • Stress
  • Hormonschwankungen
  • Wetterwechsel
  • Umstellung des Tagesrhythmus
  • Auslassen von Mahlzeiten
  • Alkohol, insbesondere Rotwein
  • Rauchen
  • Käse
  • Zitrusfrüchte
  • Schokolade
  • Geschmacksverstärker Glutamat
  • Schwarzer und grüner Tee
  • Süßstoff Aspartam
  • Starke Düfte
  • Grelle Lichter

Wann sollte ich bei Kopfschmerzen zum Arzt?

Wenn folgende Symptome auftreten, sollten Sie Ihre Kopfschmerzen immer von einem Arzt medizinisch abklären lassen:

  • Wenn die Kopfschmerzen chronisch werden. Davon spricht man, wenn sie täglich oder fast täglich auftreten bzw. wenn die Schmerzen an mehr als zehn Tagen im Monat bereits seit über drei Monaten bestehen.
  • Bei sogenanntem Schmerzmittel-Übergebrauch. Wenn Sie Schmerz- oder auch Migränemittel extrem häufig an mehr als zehn Tagen im Monat einnehmen, können diese Kopfschmerzen verursachen und bestehende Kopfschmerzen weiter verschlimmern.
  • Nach Kopfverletzungen, z. B. einem Schlag oder Sturz auf den Kopf.
  • Bei Kopfschmerzen mit hohem Fieber.
  • Wenn zusätzlich neurologische Beeinträchtigungen wie z. B. Orientierungsverlust, Sprachprobleme, Gleichgewichtsstörungen oder Schwindel auftreten.
  • Wenn die Kopfschmerzen neu im Alter von über 40 Jahren auftreten.
  • Wenn eingenommene Schmerzmittel zunehmend schlechter wirken und die Schmerzen trotz Behandlung an Häufigkeit, Stärke oder Dauer zunehmen.
  • Wenn Sie die Kopfschmerzen als ganz ungewöhnlich z. B. in Bezug auf Dauer, Stärke, Charakter oder Häufigkeit empfinden.
  • Wenn Kinder betroffen sind.

Bei diesen Symptomen sollten Sie den Notarzt rufen

In seltenen Fällen können Kopfschmerzen auch ein Warnzeichen für sehr ernste oder sogar lebensbedrohliche Krankheiten sein. Die Deutsche Migräne- und Kopfschmerzgesellschaft e.V. (DMKG) rät, bei den folgenden Symptomen umgehend den Notarzt zu verständigen:

  • Wenn Sie schlagartig extrem starke Kopfschmerzen bekommen, die sich innerhalb kürzester Zeit noch weiter steigern und kaum auszuhalten sind.
  • Wenn zusätzlich Nackensteife, hohes Fieber und Bewusstseinsstörungen auftreten.
  • Wenn es zusätzlich zu epileptischen Anfällen, plötzlichen Seh-, Geruchs-, Hör- und Gefühlausfällen sowie Koordinationsproblemen kommt.

Wie kommt es zu häufigen Kopfschmerzen?

Auch wenn Kopfschmerzen in den allermeisten Fällen harmlos verlaufen, ist es nicht sinnvoll, ständige Kopfschmerzen dauerhaft zu ignorieren und nicht zu behandeln. Zum einen belasten häufige Kopfschmerzen die Lebensqualität, zum anderen verändern andauernde Schmerzen auch das Nervensystem.
Dadurch kann sich ein sogenanntes Schmerzgedächtnis ausbilden, bei dem das Nervensystem immer empfindlicher wird. Die Kopfschmerzen können dann schon bei sehr geringen Reizen oder sogar ganz ohne Reize auftreten.

Behandlung: Was hilft bei Kopfschmerzen?

Primäre Kopfschmerzen wie Spannungskopfschmerzen oder Migräne können in den allermeisten Fällen sehr gut selbst therapiert werden.

Bei sekundären Kopfschmerzen, die als Begleitsymptom auftreten, ergibt es Sinn, die Ursache, also die auslösende Grunderkrankung, zu behandeln. Wenn es sich dabei aber um sogenannte Bagatell-Erkrankung, wie eine Erkältung oder einen Kater nach übermäßigem Alkoholgenuss handelt, können Sie die Kopfschmerzen aber auch sehr gut selbst behandeln.

Welche Hausmittel können bei Kopfschmerzen helfen?

Bei leichten Kopfschmerzen, die nur gelegentlich auftreten, können oft Hausmittel schon eine ausreichende Linderung bringen. Dazu können Sie Folgendes ausprobieren:

  • Eine sanfte Massage von Schläfen und Kopfhaut, um Verspannungen zu lösen
  • Das Auftragen von ätherischen Ölen wie Pfefferminzöl oder Lavendelöl auf Stirn und Schläfen
  • Die Auflage von Kühlkompressen auf Stirn und Schläfen
  • Ein Spaziergang an der frischen Luft.
  • Entspannungstechniken wie Meditation oder Yoga

Welche Medikamente sind gut bei Kopfschmerzen?

Leider kommen Kopfschmerzen oft immer genau dann, wenn man sie am allerwenigsten gebrauchen kann: z. B. während der Arbeit, vor einer wichtigen Prüfung oder einem Vorstellungsgespräch. Dann ist es besonders wichtig, sie wieder los zu werden. Hier können Schmerzmittel zur Linderung beitragen.

Die Deutsche Migräne- und Kopfschmerzgesellschaft (DMKG) empfiehlt zur Behandlung von Spannungskopfschmerzen als Mittel der 1. Wahl eine Kombination aus den Wirkstoffen ASS, Paracetamol und Coffein. Durch die Kombination der Wirkstoffe mit Coffein ist die Wirkung noch schneller und stärker, bei guter Verträglichkeit.

Durch die Zugabe von Coffein, das nachweislich die Schmerzhemmung im zentralen Nervensystem verstärkt, wird die schmerzstillende Wirkung nochmal verstärkt und beschleunigt, so dass die Dosierung der Einzelwirkstoffe so niedrig wie möglich gehalten werden kann.

Diese Vorteile gegenüber coffeinfreien Mono-Präparaten konnten in einer Cochrane-Metaanalyse aus dem Jahr 20141 sowie in den head-to-head Wirksamkeitsstudien aus 20052 wissenschaftlich bestätigt werden.

  • Bei der Selbstmedikation von Kopfschmerzen und Migräne können grundsätzlich auch Medikamente, die nur einen Wirkstoff enthalten helfen. Hierzu stehen Medikamente jeweils mit dem Wirkstoff Ibuprofen, Paracetamol oder auch Acetylsalicylsäure (ASS) zur Verfügung. Alle drei wirken schmerzlindernd, greifen jedoch teilweise an unterschiedlichen Stellen in den Schmerzprozess ein. Laut einer Untersuchung aus dem Jahr 20133 schlagen die unterschiedlichen Einzelwirkstoffe sowie Kombinationspräparate nicht bei jedem Patienten gleich gut an. Hier sollten Sie selbst ausprobieren, was Ihnen am besten hilft.

  • Bei stärkeren Kopfschmerzen und Migräne reichen Hausmittel zur Schmerzbekämpfung oft nicht mehr aus. Hier sollten Präparate eingenommen werden, die speziell auf die Behandlung intensiver Kopfschmerzen und Migräne abgestimmt sind.

  • Die Deutsche Migräne- und Kopfschmerzgesellschaft empfiehlt bei Migräne ebenfalls die Dreierkombination aus den Wirkstoffen ASS, Paracetamol und Coffein.

  • Bei schweren Migräne-Attacken mit Begleitsymptomen haben sich auch Triptane gut bewährt. Dabei handelt es sich um eine eigene Medikamentengruppe, die die Wirkung des körpereigenen Hormons Serotonin beeinflusst. Dadurch wirken Triptane nicht nur gegen die Schmerzen, sondern auch gegen die häufig zusätzlich auftretenden Migränesymptome Übelkeit und Erbrechen.

  • Bei stärkeren Kopfschmerzen mit Nacken- und Schulterbeschwerden, kann die Einnahme von Ibuprofen plus Coffein eine besonders effektive Linderung der Beschwerden bringen.

    Denn Ibuprofen wirkt nicht nur schmerzlindernd und fiebersenkend, sondern auch entzündungshemmend. Durch die Kombination mit medizinischem Coffein kann die Wirkstärke sowie die Wirkschnelligkeit gegenüber seinem Einzelwirkstoff Ibuprofen alleine nochmal deutlich gesteigert werden. Diese Überlegenheit in Schnelligkeit und Wirkstärke – bei guter Verträglichkeit – hat auch eine placebokontrollierte Studie an über 560 Patienten aus dem Jahr 2018 bestätigt.4

Wie kann man Kopfschmerzen im Alltag vorbeugen?

Mit einer Lebensstiländerung können Sie selbst sehr viel dazu beitragen, neuen Kopfschmerzattacken gezielt vorzubeugen.

  • Versuchen Sie sich dazu insgesamt mehr zu bewegen. Nützen Sie öfters mal die Treppe statt den Aufzug oder schwingen Sie sich aufs Fahrrad, statt ins Auto oder öffentliche Verkehrsmittel zu steigen. Günstig sind auch Ausdauersportarten an der frischen Luft wie Joggen, Nordic-Walking oder auch Spazierengehen.
Mehr Bewegung
  • Achten Sie auf einen ausgeglichenen Flüssigkeitshaushalt und löschen Sie Ihren Durst vor allem mit zucker- und alkoholfreien Getränken.

  • Achten Sie auf eine gesunde Ernährung mit überwiegend frischen Lebensmitteln. Meiden Sie stark vorgefertigte Speisen, die häufig Farb- und Konservierungsstoffe, Glutamat oder andere chemische Zusätze enthalten.
Gesunde Ernährung
  • Versuchen Sie möglichst auch das Rauchen aufzugeben und Stress zu reduzieren. Hier können Raucherentwöhnungsprogramme helfen sowie Entspannungstechniken, wie die progressive Muskelentspannung, Autogenes Training, Yoga oder auch Meditation. Fragen Sie mal bei Ihrer Krankenkasse nach. Oft werden diese Kurse kostenfrei von den Kassen angeboten oder zumindest finanziell bezuschusst.

  • Darüber hinaus sollten Sie anfangen ein Schmerztagebuch zu führen. Damit können Sie Zusammenhänge zwischen Kopfschmerzattacken und möglicher Ursache ausfindig machen und versuchen, Ihre individuellen Kopfschmerztrigger in Zukunft gezielt zu meiden.

Kopfschmerzen: Häufige Ursachen und was dagegen hilft

  • Es gibt über 200 verschiedene Kopfschmerzarten. Die mit Abstand häufigsten davon sind Spannungskopfschmerzen und Migräne. Fast 90 Prozent aller Kopfschmerzpatienten sind von diesen beiden Kopfschmerzarten betroffen.

  • Besonders häufige Auslöser von Spannungskopfschmerzen sind Verspannungen im Hals-, Nacken- und Schulterbereich. Sie entstehen meistens durch Stress, Fehlhaltungen und zu wenig Bewegung.

  • Migräne ist, anders als Spannungskopfschmerzen, fast immer genetisch veranlagt. Auslöser der Schmerzattacken sind sogenannte Trigger. Sie sind von Patient zu Patient unterschiedlich. Zu den häufigen Migränetriggern zählen: Stress, Hormonschwankungen, Wetterwechsel, Flüssigkeitsmangel, Rauchen, aber auch starke Düfte, grelle Lichter, Käse, Rotwein, Schokolade und Tee.

  • Krankheiten wie eine Grippe, eine Nasennebenhöhlenentzündung, Zahnprobleme, übermäßiger Alkoholkonsum, etc. sind nur in weniger als 10 Prozent der Fälle die Ursache für Kopfschmerzen. Hier sollte einerseits die zugrunde liegende Krankheit behandelt werden. Die begleitenden Kopfschmerzen können in den meisten Fällen mit freiverkäuflichen Schmerzmitteln gelindert werden.

  • Bei leichten Schmerzen können Hausmittel Erleichterung bringen. Bei stärkeren Schmerzen und zur Akutbehandlung erzielen Schmerzmittel besonders schnelle und sichere Ergebnisse.

  • Bei der Wahl des passenden Schmerzmittels bietet die Kombination von ASS und Paracetamol plus Coffein eine schnellere und intensivere schmerzstillende Wirkung als Monopräparate, bei ähnlich guter Verträglichkeit.
  • 1 Derry (2014) Cochrane Database of SystemicReviews 2014, issue 12.Art. No.: CD009281
  • 2 Diener (2005) Cephalalgia 25, 776 ff
  • 3 Moore et. Al., (2013), BMJ 346, f2690ff
  • 4 Weiser (2018) Eur J Pain 22, 28ff


Anja Lang

Geschrieben von

Anja Lang

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