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Eine wichtige Prüfung steht an oder eine anstrengende Arbeitswoche bevor – schon bei dem Gedanken daran beschleunigt sich oft der Puls und Stresshormone werden ausgeschüttet. Solche körperlichen Reaktionen auf bevorstehende Belastungen sind typische Auslöser von Migräne. In der Biofeedback-Therapie lernen Patienten, ihre Körperreaktionen willentlich zu beeinflussen. Indem sie beispielsweise den Puls bewusst zurück auf Normalniveau senken, kann Stress gleich im Ansatz gebremst werden. Migräne-Attacken lassen sich durch die Biofeedback-Therapie oft verhindern oder zumindest deutlich abschwächen. Speziell bei Migräne kommen z. B. ein Hauttemperatur-Biofeedback, ein respiratorisches Biofeedback, bei dem die Atemhäufigkeit gemessen wird, das Myofeedback mit einer Messung der Muskelspannung zum Einsatz. Auch das sogenannte Vasokonstriktionstraining, bei dem der Blutfluss der Schläfenarterie gemessen wird, setzen Therapeuten ein. Dabei werden Sensoren am Körper angebracht und die Messwerte in Bilder oder Töne umgewandelt. Über verschiedene Techniken lernen Betroffene von Migräne bei der Biofeedback-Therapie, ihre Werte willentlich zu beeinflussen – also beispielsweise die Blutgefäße der Schläfe absichtlich zu verengen. Von der Deutschen Migräne- und Kopfschmerzgesellschaft (DMKG) wird die Biofeedback-Therapie in den Leitlinien empfohlen.
Laut Leitlinie der Deutschen Gesellschaft für Neurologie kann die Migränehäufigkeit durch eine Biofeedback-Therapie sogar um 35 bis 45 Prozent verringert werden. Vor allem Patienten, die sehr häufig unter Migräne leiden, profitieren von der Biofeedback-Therapie – so die Experten. Gemeint sind alle, die mehr als dreimal pro Monat eine Migräneattacke erleiden und solche Personen, deren Beschwerden länger als 72 Stunden dauern oder bei denen die Medikamente nicht anschlagen. Bei Migräne zeigt die Biofeedback-Therapie insgesamt langfristige Erfolge. Experten sagen, dass Patienten noch 15 Monate nach der Behandlung davon profitieren.
Zur Linderung von Migräne wird eine Biofeedback-Therapie mit mindestens fünf Sitzungen empfohlen. Bis Patienten ihre Schläfenarterie willentlich verengen können, sind in der Regel sogar 10 Sitzungen nötig. Jede dauert 45 bis 60 Minuten. Auch Kinder und Jugendliche mit Migräne profitieren von der Biofeedback-Therapie – oft sogar noch mehr als Erwachsene. Die Biofeedback-Therapie zählt zu den IGeL-Leistungen. Die Krankenkassen übernehmen die Kosten also nicht. Am besten entfaltet die Methode ihre Wirksamkeit, wenn diese mit weiteren Entspannungsmethoden wie Autogenem Training oder Meditation zusammen erlernt wird.
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