Welcher Wirkstoff ist der beste gegen Kopfschmerzen – Paracetamol, Ibuprofen oder Acetylsalicylsäure (ASS)? Das müssen Patienten selber herausfinden, wissen Experten. Denn wie gut ein Wirkstoff anschlägt, kann individuell sehr unterschiedlich sein. Um die Entscheidung zu erleichtern, gibt die Deutschen Migräne- und Kopfschmerz-Gesellschaft (DMKG) aber klare Empfehlungen. In der Eigentherapie von Spannungskopfschmerzen benennen die DMKG-Experten Paracetamol nur als Mittel der 2. Wahl. In der fixen Kombination mit ASS und Coffein (wie z.B. in Thomapyrin®) – oder auch nur mit Coffein – gilt Paracetamol bei Spannungskopfschmerzen hingegen als Mittel der 1. Wahl.
Paracetamol ist ein seit langem verfügbarer Wirkstoff unter den Schmerzmitteln und wird weltweit am häufigsten verwendet. Eingesetzt werden kann es bei leichten bis mäßigen Schmerzen. Bei akuten Kopfschmerzen im Rahmen der Selbstmedikation werden Dosierungen von 500–1000 mg je nach Schmerzintensität empfohlen. Da Paracetamol gleichzeitig eine fiebersenkende Komponente hat und im Bereich der empfohlenen altersgerechten Dosierung gut verträglich ist, wird es häufig bei Kindern angewendet. Bei Migräne-Attacken mit Erbrechen kann Paracetamol als Zäpfchen eingesetzt werden. Über welchen Mechanismus Kopfschmerzen durch Paracetamol gelindert werden, ist nicht eindeutig geklärt.
Ibuprofen ist der modernste Wirkstoff unter den freiverkäuflichen Schmerzmitteln und wird sehr häufig eingesetzt. Es wirkt bei leichten bis mäßigen Schmerzen und ist insbesondere dann von Vorteil, wenn gleichzeitig eine Entzündung vorliegt, da es diese hemmt. Die Dosierungsempfehlung bei akuten Kopfschmerzen im Rahmen der Eigenbehandlung liegt bei 400 mg. Ibuprofen gehört zu den besser verträglichen sogenannten NSAR (nicht-steroidale Anti-Rheumatika) und kann bei einer gleichzeitig vorliegenden Übelkeit auch als Zäpfchen verabreicht werden.
Acetylsalicylsäure (ASS) ist der Klassiker unter den schmerzlindernden Wirkstoffen. Bei Kopfschmerzen galt ASS jahrzehntelang als Mittel der Wahl. Über die schmerzstillende Komponente hinaus wird es durch seine blutverdünnende Wirkung in kleinen Dosierungen auch zur Vorbeugung von Durchblutungsstörungen eingesetzt. Die Dosisempfehlung liegt bei Erwachsenen im Rahmen der Eigenbehandlung von akuten Kopfschmerzen 1000 mg je nach Ausprägung des Schmerzes. ASS verfügt zudem über eine entzündungsrelevante Komponente, indem es die Bildung von bestimmten Gewebshormonen, den Prostaglandine, hemmt, die verschiedene Funktionen im Körper ausüben. Sie verursachen typische Entzündungssymptome, wie Rötung, Schwellung, Schmerz.
Wichtig: Allen Schmerzmitteln in der Selbstmedikation ist gemein, dass sie sicher, wirksam und gut verträglich sind. Dennoch sind natürlich Nebenwirkungen möglich. Welche es gibt und worauf Sie achten müssen, wissen Ihr Arzt oder Ihr Apotheker.
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